> Gesundheitstag SaarMoselle 2021

Gesundheitstag SaarMoselle: Bedarfsermittlung und neue Perspektiven für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen
 
Im Rahmen des Projekts "GeKo SaarMoselle: Strukturierung und Entwicklung der grenzüberschreitenden Kooperation im Gesundheitsbereich auf dem Gebiet Saar Moselle" wurde vom Eurodistrict SaarMoselle (mit Unterstützung vom MGEN und den SHG-Kliniken Völklingen) ein Gesundheitstag SaarMoselle organisiert, der am 22. September 2021 im Kommunikationszentrum INEOS (ehemals SMART) in Hambach stattfand.

Ziel war es, eine erste Zwischenbilanz des Projekts zu ziehen, den Gesundheitsbedarf in der Region zu ermitteln und neue Perspektiven für die grenzüberschreitende Gesundheitskooperation zu skizzieren.

Zu Beginn der Veranstaltung wurden Akteure für ihr herausragendes Engagement im Kampf gegen die Corona-Pandemie geehrt, und zwar:
  • Der SDIS 57, vertreten durch Herrn Gaston ADIER, Bürgermeister von Carling und stellvertretender Vorsitzender des SDIS 57-Verwaltungsrats
  • Die Feuerwehr Saarbrücken, vertreten durch Herrn Holger NEUBERT, Leiter des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr Saarbrücken
  • Dr. Christian BRAUN, Direktor des Klinikums Saarbrücken
  • Dr. Stefan WATREMEZ, Kardiologe an den SHG-Kliniken Völklingen
  • Frau Isabelle PRIANON, ehemalige Direktorin des Eurodistricts SaarMoselle.


von links nach rechts: Peter Gillo, Sébastien Girard, Uwe Conradt, Dr. Stefan Watremez, Dr. Christian Braun, Holger Neubert, Gaston Adier, Marc Zingraff, Gilbert Schuh

Am Nachmittag wurde ein Workshop organisiert, um die Gesundheitsbedürfnisse der lokalen Mandatsträger in der Region zu ermitteln. Die folgenden Themen haben sich als vorrangig herausgestellt:
  • medizinische Unterversorgung in der Region: Mangel an Allgemeinmedizinern und Fachärzten (zahlreiche Pensionierungen, mangelnde Attraktivität für die Niederlassung von jungen Ärzten).
  • Zugang zur grenzüberschreitenden Versorgung: Mangelnde Informationen über die Möglichkeiten grenzüberschreitender Versorgungswege, administrative Schwierigkeiten beim Zugang zu dieser Versorgung.
  • Wachsende Gesundheitsbedürfnisse: Überalterung der Bevölkerung in Ost-Moselle, mit vielen Grenzgängern im Ruhestand, die keinen Anspruch mehr auf eine deutsche Krankenversicherung haben.
  • Verbesserung der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen: Der Bedarf an lokalen Statistiken als Orientierungshilfe für die grenzüberschreitende Gesundheitspolitik, Verbesserung des deutsch-französischen Rahmenabkommens, Zugänglichkeit der Versorgung für ALLE Patienten (nicht nur für Krankenhauspatienten).
Im Anschluss an diesen Workshop, verglichen
  • Frau BACHMANN, Gesundheitsministerin des Saarlandes;
  • Herr Dr. ÖZBEK, Leiter der Kardiologie an der SHG Völklingen; Bundesverdienstkreuz für seine Verdienste und sein Engagement während der Pandemie;
  • Herr GILLO, Präsident des Regionalverband Saarbrücken und Vizepräsident des Eurodistricts SaarMoselle;
  • Herr Dr. BRAUN, Präsident der Saarländischen Krankenhausgesellschaft;
  • Frau GRÄBER und Herr MULLER, Generalsekretäre des deutsch-französischen
    Ausschusses für grenzüberschreitende Zusammenarbeit
die Bedürfnisse des Gebiets mit den Möglichkeiten, die der Aachener Vertrag eröffnete.


von links nach rechts: Annette Gerlach, Monika Bachmann, Dr. Cem Özbek, Peter Gillo, Dr. Christian Braun, Cathrin Gräber, Vincent Muller

Aus dieser Diskussion gingen die folgenden Ideen hervor :
  • Notwendigkeit einer Dachstruktur: Zentralisierung von Informationen und Koordinierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich im Eurodistrict-Gebiet.
  • Ein Korridor für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung: Versuchsweise Einrichtung eines 30 km langen Korridors beiderseits der Grenze, in dem die Einwohner eine doppelte deutsch-französische Krankenversicherung in Anspruch nehmen können, um den Zugang zur Gesundheitsversorgung ohne Grenzen zu erleichtern.
  • Institutionelle Unterstützung: Der Deutsch-Französische Ausschuss für grenzüberschreitende Zusammenarbeit steht dem Eurodistrict zur Verfügung, um die nationalen Regierungen auf alle Hindernisse aufmerksam zu machen, die die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen behindern.
  • Eine Einladung: Die saarländische Gesundheitsministerin schlägt vor, alle Krankenkassen beiderseits der Grenze einzuladen, um die Probleme der bisherigen Zusammenarbeit zu klären und gemeinsame Perspektiven zu erarbeiten.
     
 
Sehen Sie sich das Interview-Video an, das im Rahmen des Tages gedreht wurde:
mit: Dr. Christian Braun (Klinikum Saarbrücken), Frau Isabelle Prianon (C.C. du Warndt), Frau Monika Bachmann, Gesundheitsministerin des Saarlandes, Dr. Stephan Watremez (SHG-Kliniken Völklingen) und Dr. Med. Cem Özbek (SHG-Kliniken Völklingen)